Die Arbeitsspeicherpreise sind niedrig wie nie. Ein 4GB Modul gibt es im Fachhandel bereits für rund 30€ zu erwerben. Vor allem Anwender, deren Computer für speicherintensive Tätigkeiten, wie Grafikbearbeitung oder Spiele verwendet werden, sollten die Ohren spitzen, ob sich das Aufrüsten ihres Arbeitsspeichers lohnt.
Für wen lohnt sich der Ausbau?
Wer weniger als 8GB Arbeitsspeicher in seinem System verbaut hat und sich intensiv mit Grafikprogrammen wie Photoshop, Videoschnitt- oder CAD-Anwendungen beschäftigt, sollte sich ernsthaft Gedanken darüber machen, den Hauptspeicher seines Computers zu erweitern. Auch Datenbankprogammierern und Hardcore-Gamern, die Spiele stets in maximaler Qualität genießen möchten, empfiehlt sich das Aufrüsten, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Besonders interessant ist die Erweiterung des RAM-Speichers für Nutzer, die Notebooks mit Intels Sandy-Bridge CPU, in Kombination mit einem, im Single-Channel-Modus betriebenen Speichermodul ihr Eigen nennen. Mit Hilfe eines zweiten Moduls, kann die Grafikleistung, des im Prozessor integrierten Grafikchips, nahezu verdoppelt werden. Dies ist insbesondere für Anwender von Relevanz, die mit wenig Geld einen maximalen Performanceschub erreichen wollen.
Sollten bereits 8GB oder mehr im System verbaut sein, lohnt sich die Erweiterung des Hauptspeichers kaum. Lediglich professionell genutzte Systeme wie Workstations, profitieren derzeit schon nennenswert von mehr als 8GB Arbeitsspeicher. Gelegenheitsanwender hingegen, die es vorziehen den heimischen PC für Officeanwendungen, das Surfen im Internet und gelegentliches Spielen zu verwenden, können sich das Geld für die Speichererweiterung sparen.
Welchen Arbeitsspeicher brauche ich?
Im Dschungel der zahlreichen Speichertypen, mit vielen unterschiedlichen Spezifikationen, ist es zugegebenermaßen nicht ganz leicht den Überblick zu behalten. Sollte also der Typ des im eigenen Rechner verbauten Speichers nicht bekannt sein, empfehlen wir das nützliche Analysetool „CPU-Z“. Dieses einfach zu bedienende Werkzeug liefert alle relevanten Informationen, um die Suche nach dem passenden Arbeitsspeicher zu vereinfachen.
Im Bereich „Memory“ werden die wichtigsten Eigenschaften über den zur Zeit verwendeten Arbeitsspeicher aufgelistet. Insbesondere in älteren Rechnern, die vor dem Jahr 2011 gekauft wurden, findet sich oftmals noch der so genannte „DDR2“ Speicher. Systeme neueren Datums verfügen bereits über den leistungsstärkeren „DDR3“ Speicher. Da bauartbedingt nur Speichermodule des gleichen Typs verwendet werden können, ist es unabdingbar, dass ein etwaiges neues Speichermodul, dem Typ des alten Speicherbausteins entspricht. Der Punkt „Size“ gibt Auskunft darüber, wie groß der aktuell im Rechner integrierte Hauptspeicher ist. Auf wie viele Module sich das Speichervolumen aufteilt, verrät CPU-Z unter dem Punkt Channels. Single-Channel steht für ein Modul, Dual-Channel für zwei, Tripple- und Quadchannel dementsprechend für drei und vier. Daraus lässt sich schließen, in welcher Stückelung der neue Speicher gekauft werden muss bzw. welche Anzahl an Modulen noch verbaut werden kann. Moderne Rechner verfügen in der Regel über vier Speicherplätze, Notebooks maximal über zwei. Eine Ausnahme bilden extrem dünne Subnotebooks, deren Speicher fest mit der Platine verbunden und somit nicht austauschbar ist.
Auf die Details kommt es an
Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Auswahl des passenden Arbeitsspeichers zu beachten ist, stellt der Speichertakt dar, der unter „DRAM Frequenzy“, im Bereich „Timing“ der Software CPU-Z zu finden ist. Durch die Verdopplung des dort hinterlegten Wertes, lässt sich der Takt erfahren, den der neue Speicher aufweisen muss, um eine höchstmögliche Systemstabilität zu gewährleisten. Eine „DRAM Frequenzy“ von 666 MHz bedeutet also, dass ein Speichermodul mit 1333 MHz benötigt wird.
Weiterhin sollten auch die so genannten „Clocks“ des neuen Speichers, mit denen des zur Zeit vorhandenen übereinstimmen. Diese Information bietet CPU-Z ebenfalls im Bereich Timing auf.
Woher bekomme ich neuen Speicher?
Um auch den Kauf des Arbeitsspeichers so einfach wie möglich zu gestalten, kann die Seite „http://www.speichermarkt.de“ zu Rate gezogen werden. Der Onlineshop führt alle gängigen Marken und bietet ein riesiges Angebot beliebiger Speichertypen. Mit den aus CPU-Z extrahierten Informationen ist es ein Leichtes, im Webshop den individuell passenden Hauptspeicher zu finden. Speichermarkt.de, bietet zudem eine Komfortfunktion, die vor allem für Nutzer interessant ist, die einen PC von der Stange verwenden. Eine integrierte Suchfunktion fragt die Art des Computers, den Hersteller sowie das Modell ab und liefert selbstständig die passende Hardware – einfacher geht es wirklich nicht. Zu beachten ist allerdings, dass für den Betrieb von mehr als 3GB Arbeitsspeicher, ein 64-Bit Betriebssystem zwingend notwendig ist.
Einbau im Handumdrehen
Auch wenn der Einbau recht simpel anmutet, gilt es dennoch einige Dinge zu beachten. Zunächst ist es ratsam eine Datensicherung auf einem externen Datenträger vorzunehmen, da es im Zuge der Montage zu Datenverlusten kommen kann. Weiterhin ist es zwingend notwendig, dass Ihr Euch zunächst erdet, bevor Ihr die Speichermodule oder das Innere des Rechners berührt, da es sonst durch Spannungsentladung zu Schäden an der Hardware kommen kann. Dies bewerkstelligt Ihr, indem Ihr zum Beispiel einen Heizkörper berührt. Nachdem das Gehäuse des Rechners oder Notebooks geöffnet ist, können die Speichermodule in die dafür vorgesehenen Speicherbänke eingesetzt werden. Aufgrund der Einkerbung, welche jedes Speichermodul aufweist und die Montagerichtung somit exakt vorgibt, kann beim Einbau nichts schlief gehen. Mit leichten Druck wird der Arbeitsspeicher nun in die Aufnahmevorrichtung des Mainboards geschoben, bis ein leises Klicken zu hören ist. Abschließend wird das Gehäuse wieder geschlossen und der neue Arbeitsspeicher kann seinen Dienst antreten.