Solid State Drive (SSD)

Der kleine „Speicherteufel“ – die Leistungen eines Solid State Drive
Da es eine der elementarsten Fähigkeiten des Menschen ist, sich Dinge zu merken, wären wir wohl ohne unser Gedächtnis im Alltag ziemlich aufgeschmissen. Einem PC geht es ohne seinen zentralen Speicher – die sogenannte Festplatte – nicht viel anders. Was dabei Leistung und Verbrauch anbelangt, kommt mit der SSD als Festplattenformat ein regelrechter „Speicherteufel“ in das Rechensystem.

Was ist eine SSD?
Die „Solid State Drive“ (SSD) bzw. das Festkörperlaufwerk ist ein auf Halbleiterspeicher basierendes Medium für nichtflüchtigen Speicher. Äußerlich weist es Ähnlichkeiten zu verwandten Laufwerken optischer oder magnetischer Natur auf, benutzt aber die gleiche Art von Stromanschlüssen und Kommunikationsprotokollen. Daher rührt auch der Name „Drive“ (Laufwerk), der jedoch lediglich die Austauschmöglichkeit des Geräts bezeichnet, nicht jedoch ein Laufwerk im traditionellen Sinne – mit mechanischen Komponenten, wie beispielsweise bei DVD-Spielern – meint. Kleinere SSDs finden vor allem in USB-Sticks und MP3-Playern Anwendung.

Die Stärke der SSD
Obwohl es, wenn es um die Speicherkapazität pro Euro geht, im Vergleich zu herkömmlichen magnetischen Festplatten preislich noch recht schlecht um SSDs bestellt ist, sind die Halbleiterspeicher auf anderem Gebiet der Speicherkonkurrenz bereits um Längen voraus.
Da in ihren Systemen keine mechanisch beweglichen Komponenten zum Einsatz kommen, gibt es folglich auch kaum Verschleißerscheinungen. Das bringt erhöhte Lebensdauern um die 1 bzw. 2 Millionen Stunden. SSDs laufen deswegen außerdem lautlos und mit sehr geringer Leistungsaufnahme, woraus wiederum eine verringerte Wärmeabgabe sowie ein verminderter Energieverbrauch resultiert.
Des Weiteren wirkt die Leistung eines Festkörperlaufwerks im Vergleich zu älteren Magnetspeichern nahezu überwältigend. Eine durchschnittliche SSD hat eine Transferrate beim Lesen und Schreiben von jeweils etwa 300 Megabyte pro Sekunde. Herkömmliche Platten benötigen für den gleichen Vorgang die drei- bis fünffache Dauer. Da mit 0,19 bis 0,27 Millisekunden die Zugriffszeiten auf eine SSD verschwindend gering sind, eignen sie sich besonders als Systemträger zum schnellen Hoch- und Runterfahren des PCs.

Eine Frage des Anschlusses
Wie effektiv ein solches Festkörperlaufwerk letztendlich arbeiten kann, hängt vor allem vom verwendeten Anschluss ab, mit dem das Laufwerk an den PC gekoppelt ist. Die Hersteller bieten hier eine Bandbreite an Möglichkeiten – von altgewohntem IDE über SAS und USB bis hin zu leistungsstarkem SATA bzw. PCI-Express. Tatsächlich werden jedoch SSDs mit SATA am häufigsten verkauft. Dementsprechend ist dies auch einer der fortschrittlichsten Anschlüsse.
Derzeit auf dem Markt sind zwei verschiedene SATA-Standards – das SATA-II-Protokoll zum einen und das SATA-III-Protokoll zum anderen. Der Unterschied zwischen beiden liegt im maximalen Datendurchsatz, der bei SATA III mit 6 Gigabyte pro Sekunde doppelt so groß ist wie beim älteren SATA II. Gerade das macht sich bei SSDs aber unheimlich bezahlt – moderne Speicher schaffen hiermit eine Lesegeschwindigkeit von fast 600 bzw. eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 550 Megabyte pro Sekunde.
USB-SSDs werden meist durch den verwendeten Anschluss abgebremst – was sich aber mit dem kommenden USB 3.0 (aktuell meist: 2.0) ändern könnte. Wirklich extrem schnell sind die PCI-Express basierten Platten, die die Lese- und Schreibleistungen von SATA III noch einmal verdreifachen können, preislich aber noch weitestgehend unerschwinglich sind.
Vom Anschluss abhängig ist auch die Größe der Festplatte. SATA-Exemplare sind meistens 2,5 Zoll groß und werden in der Regel mit einem Einbauadapter für den PC ausgeliefert.