Noch schneller: LTE mit bis zu 150 MBit/s verfügbar

Bildquelle_bigstockphoto.com - dny3dDer Mobilfunkstandard LTE macht mit Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s der Glasfasertechnik Konkurrenz. Geht es nach den Netzbetreibern, könnte sogar diese Grenze schon bald fallen: Künftig sollen in großen Teilen Deutschlands sogar Datenraten von 150 MBit/s in der Praxis möglich sein und dem neuen Funknetz noch mehr Anhänger bescheren. Bevor es soweit ist, startet das Angebot zunächst an ausgewählten Standorten.

LTE mit 150 MBit/s: Verfügbarkeit nur in Ballungszentren

Auch hier sind die Vorreiter – wie grundsätzlich im LTE-Bereich – Vodafone und die Telekom. Läuft bei den Düsseldorfern die noch schnellere Verbindung wie gewohnt unter der Vodafoneeigenen Bezeichnung RealLTE, taufte die Telekom den Turbospeed Lte Plus. In der Regel werden die Kunden, die bisher einen Tarif mit maximal 100 MBit/s gebucht haben, automatisch hochgestuft. Nutzbar ist diese Höchstgeschwindigkeit jedoch nicht von allen: Zwar dürfte das neue Ultrahighspeed-LTE in den meisten Metropolen verfügbar sein, eine entsprechende Prüfung vor Vertragsabschluss ist trotzdem obligatorisch. Und ohnehin werden die beworbenen Maximalgeschwindigkeiten nur bei Optimalbedingungen – die in der Praxis quasi nie vorherrschen – erreicht. Dennoch ist es eine weitere Verbesserung im LTE-Bereich, die auch für den Endkunden spürbar sein wird. Auf dem Land hingegen wird es kurz- und mittelfristig nicht zu einer Steigerung der Geschwindigkeit kommen.

Das niedrige Frequenzband von 800 MHz ist für störungsfreien Betrieb bei hohen Reichweiten optimiert und erreicht „nur“ Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s.

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Wer einen LTE-Vertrag abschließen möchte, kann dies bei den Netzbetreibern Telekom, Vodafone und o2 (E-Plus ist noch nicht ins LTE-Geschäft eingestiegen) und mittlerweile auch bei Providern wie PremiumSIM tun. Grundsätzlich sollte der User sich dessen bewusst sein, dass nur in den hohen Tarifen überhaupt der maximale LTE-Speed erreichbar ist, die kleineren Pakete unterliegen einer generellen Drosselung, auch vor Verbrauchen des monatlichen Datenvolumens (das ebenso gehandhabt wird wie es schon von den UMTS-Tarifen her bekannt ist). Doch auch mit dieser Obergrenze, die meist zwischen 20 und 40 Mbit/s liegt, ist das Surferleben via LTE weniger vergleichbar mit UMTS (dessen Geschwindigkeit in der Regel bei höchstens 7,2 Mbit/s liegt) als vielmehr mit einer gebräuchlichen DSL-Leitung (16 Mbit/s), auch in Anbetracht der superkurzen Reaktionszeiten und der guten Verbindungskonsistenz.

Nicht jedes Endgerät mit Turbo-LTE kompatibel

Bei den Endgeräten herrscht im Zusammenhang mit LTE grundsätzlich Überprüfungsbedarf: Einerseits sind die Frequenzen zu beachten, andererseits die Gerätekategorien. Die vier deutschen Netzbetreiber setzen unterschiedliche Frequenzen ein (die sich jedoch großteils überschneiden), weltweit wird sogar auf noch mehr LTE-Frequenzen gefunkt. Wer sich ein Smartphone, Tablet, einen Datenstick oder Router für die neue Technologie anschaffen möchte, muss neben der grundsätzlichen LTE-fähigkeit darauf achten, dass die Frequenzen mit denen des bevorzugten Netzbetreibers kompatibel sind.

Darüber hinaus kann nicht jede Hardware die Höchstgeschwindigkeit erreichen: Die bisher in Deutschland auf den Markt gekommenen LTE-Smartphones stammen großteils aus der Gerätekategorie 3 (CAT3), die 100 MBit/s verarbeiten kann, für 150 MBit/s sind aber Geräte der Kategorie 4 (CAT4) notwendig. Erst wenige hierzulande verfügbare mobile Endgeräte wie beispielsweise das Samsung Galaxy Note 3, das Sony Xperia Z1 oder das LG G2 sind dazu schon in der Lage. Doch auch hier ist der Trend zum superschnellen Mobilnetz klar erkennbar: Voraussichtlich noch im Herbst erscheinen mit dem Google Nexus 5 und Samsung Galaxy S4 LTE+ noch zwei CAT4-Geräte bewährter Modellreihen, weitere dürften in Kürze folgen.

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