Heimliche Stromfresser – Stecker raus lohnt sich

In jedem Haushalt lauern sie: Geräte, die wertvolle Energie aus der Steckdose saugen, ohne gerade gebraucht zu werden. Manche von ihnen fallen einem sofort ins Auge, andere verrichten ihr Werk unbeobachtet.

Kühlen, Spülen und Kochen

Die Kühlschranktemperatur wird meist mit einem Drehknopf in Stufen eingestellt. Diese Kälteeinstufungen sind nicht genormt und bei jedem Hersteller, teilweise sogar bei den Geräten der gleichen Marke, komplett unterschiedlich. So ist meist der gefühlte Kältegrad ausschlaggebend, welche Stufe der Verbraucher einstellt. Ein einfaches Mittel, die Temperatur objektiv zu ermitteln, ist ein Thermometer. Einfach über Nacht im Kühlschrank lagern und am nächsten Tagen entsprechend nachjustieren. Wertvoller Anhaltspunkt sind die Angaben der Kühlprodukthersteller auf den Verpackungen. Durch Stromvergleiche im Internet und eventuellem Anbieterwechsel wird so einem der Hauptverbraucher, bei dem einfach Stecker raus ja nicht geht, von zwei Seiten aus zu Leibe gerückt.

Wer unter der Spüle oder anderswo einen Heißwasserboiler hängen hat, sollte sich vor Augen führen, dass die normale Einstellung das Wasser permanent auf einer erhöhten Temperatur hält. Ständig löst ein Thermostat bei Abkühlung das Wiedererwärmen aus und frisst Strom. Für einen oder zwei Spülgänge am Tag ist das nicht notwendig. Mit dem gezieltem Anschalten einige Zeit vor dem geplanten Abwasch läuft der Stromzähler ein ganzes Stückchen langsamer.

Elektroherdplatten heizen langsam auf und kühlen noch langsamer ab. Wenn der Kochvorgang fast beendet ist, lohnt sich das Abschalten der Platte ein bis zwei Minuten vor Ende, da die Hitze noch ausreicht, um beispielsweise die Nudeln gar zu bekommen. Wenn mit den Zutaten möglich, ist auch das Nutzen von Restwärme sinnvoll. Sie reicht wunderbar zum Butter zerlassen, Soße aufwärmen oder um das eingelaufene Spülwasser zu erwärmen, was warmes Wasser aus dem Hahn spart.

Heizen, Alarm und Pausenbetrieb

Die Heizanlage im Keller hat ein elektronisches Steuerteil. Auch wenn der Spaß beim Studieren der oft komplizierten Gebrauchsanleitungen schnell mal auf der Strecke bleibt, kommt er spätestens wieder, wenn die nächste Stromrechnung ins Haus flattert. Öl- und Gasheizungen werfen ihre Brenner mit Strom an, um dann zu heizen und das verbraucht neben dem wertvollen Tank- oder Leitungsinhalt auch noch den Saft aus der Steckdose. Alarmanlagen sollten bei Abwesenheit eingeschaltet werden. Ist der Schutzbedürftig jedoch zu Hause, ist die Komplettabschaltung empfehlenswert. Viele Anlagen verharren auch im ausgeschalteten Zustand im dauernden Pausenbetrieb, dem Standby. Alle Geräte im ganzen Haushalt, die die Möglichkeit eines Standby-Betriebs haben, sollten an zwischengeschaltete Steckerleisten mit beleuchtetem Schalter angeschlossen werden. Mit einem Rundblick kann heimlichen Stromfressern der Garaus gemacht werden.