Technik- und Patentklau durch China

Neue Dimensionen im Patentklau

NaviEs ist noch nicht allzu lange her, da haben Mananger des Volkswagen Konzerns die Zusammenarbeit mit dem Joint-Venture Partner, dem stattlichen chinesischen Autohersteller First Automotive Works oder kurz FAW in den höchsten Tönen gelobt und betont, wie sehr man sich doch gegenseitig vertraue und schätze. Doch da schein nun ein grösserer Vertrauensbruch begangen worden zu sein als jemals zuvor. An den puren Designdiebstahl chinesischer Autobauer von deutschen Fahrzeugen hat man sich ja fast schon gewöhnt. Wenn da ein chinesisches Fahrzeug auf dem Markt erschien und seine Rückseite uns verdächtig an die eines BMW Compactvans erinnert, hat man das hingenommen. Aber nun scheint es im Hause VW zu einer neuen Dimension im Patentklau gekommen zu sein, wie man den Medien entnehmen kann. Wer in China als ausländische Firma ein Werk eröffnen will muss – wohl oder übel – in den sauren Apfel beissen und das Spiel nach den chinesischen Regeln spielen und manchmal auch gute Miene zum bösen Spiel machen. VW hat sich etabliert auf einem der grössten Autoabsatzmärkten der Welt – in China. Dies geht aber nur so wie es die Chinesen wollen und das heisst, man kann nur ein Werk eröffnen, wenn man mit einem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen zusammenarbeitet. Eigentlich sagt einem da der normale Menschenverstand: Vorsicht ! Verdächtig. Aber wer möchte und kann sich einen Absatzmarkt wie China entgehen lassen? Der VW Konzern hat 1.3 Millionen Fahrzeuge in China verkauft – das kann sich sehen lassen. Doch nun hat die Konzernspitze verlauten lassen, dass man von seinem langjährigen chinesischen Partner FAW zu tiefst enttäuscht sei und es geklärt werden müsse, ob sich der Verdacht des geistigen Diebstahls an Patenten und Bauplänen eines Getriebes und einem erfolgreichen VW – Motor bestätigt wird. Ärgerlich für die sonst so erfolgreichen Wolfsburger, deren Modelle als Jahreswagen aktuell einen hohen Absatz finden.

Die Produktion läuft bereits

automobile1So hat VW Pressemeldungen zu Folge nur durch einen Zufall von diesem dreisten Ideenklau erfahren, da FAW sich Abgebote in der selben Firma für Bauteile machen lies wie VW. Nicht sehr clever könnte man da sagen, aber vielleicht zeigt es auch nur die Unverfrorenheit mit der die Chinesen unbeirrt Patente kopieren. Es seien 4 gültige Patente verletzt worden und bereits in Produktion. Unter anderem der erfolgreiche Motor EA 111 und Teile des neuen MQ 200. FAW habe bereits im Jahre 2010 ein Werk zum Bau dieser Motoren eröffnet und ist fleissig am Produzieren. Dies bedeutet schlicht, dass FAW dem Partner aus Deutschland im eigenen Land mit dessen geistigem Eigentum aufs Schärfste Konkurrenz macht und dies mit kopierten Modellen und nun auch Getrieben und Motoren. Medien zufolge sei es von den Chinesen geplant diesen Kleinwagen dann nach Russland zu exportieren.

Warum sucht VW keine Entscheidung bei Gericht?

gerichtDa sich alles in diesem Zusammenhang auf chinesischem Boden abspielt ist natürlich auch die chinesische Gerichtbarkeit zuständig und die chinesischen Gesetzte sind meilenweit von deutschen Gesetzen entfernt. Wenn, zum Beispiel, bei einem Motor der Abstand der Kolben um lediglich ein paar Millimeter versetzt wurde, ist es nicht mehr das gleiche Bauteil wie im Original und es liegt keine Grundlage mehr vor ein Gerichtsverfahren wegen Verletzung des Patentrechtes zu eröffnen. Die Konzernspitze von VW hat zähneknirschend verlauten lassen, dass die Möglichkeit bestehen könnte, es seien ihnen die Hände gebunden – aufgrund dieser Tatsache, dass Bauteile minimal verändert wurden, aber der Diebstahl der Konstruktionspläne weiterhin ersichtlich sei, man aber nicht dagegen vorgehen kann. Oder ist es einfach nicht zuträglich, wenn man mitspielen will in einem der grössten Autoabsatzmärkten der Welt und man besser nicht zu viel Aufsehen macht, wenn nicht nur das Design eines Fahrzeugs offensichtlich kopiert wird, sondern nunmehr auch Bauteile wie Getriebe und Motoren, da es sonst sehr schnell sein kann, dass dieser Markt für deutsche Unternehmen verschlossen sein wird. Wie auch immer – es ist garnicht nötig, dass die Chinesen in den Werken von VW spionieren und abkupfern. Sie können einfach die Fahrzeuge regulär erwerben und in ihre Bestandteile in ihren Werken zerlegen und haben somit alle Möglichkeiten der Nachahmung der ganzen Palette für sich eröffnet. Lediglich die Produktion und die Produktionsweise könnte man schützen, was aber aufgrund der rechtlichen Voraussetzung zur Eröffnung eines Werkes in China nicht möglich ist. Es ist klar, dass wer in China produzieren will und wesentlich günstigere Löhne bezahlen will, damit rechnen muss, kopiert und geistigen Eigentums beraubt zu werden, aber es erlaubt den Eintritt in einen sehr grossen Absatzmarkt.