Die IFA

„Das ist überragend. Einfach überragend!“
Wenn die Nürnberger an den Himmel zu ihrem 292m hohen Koloss von Funkturm blicken, fehlen ihnen auch jetzt 2012, rund 25 Jahre nach seiner Erbauung, noch die Worte.
Er war einst der ganze Stolz Nürnbergs, beherbergte ein Drehrestaurant und eine Aussichtsplattform für Touristen.
Als 1991 dann das Aus als Touristenattraktion besiegelt war, war der Turm nichts mehr weiter als eine „Sendestation“ für analoges und digitales Radio, geschweige denn Mobilfunk & Amateurfunkdienste.

Die Internationale Funkausstellung: Non plus ultra der Multimediamessen

Jegliche Versuche der Nürnberger ihn bis heute wiederzubeleben, misslangen. Vielleicht wäre ja eine internationale Funkausstellung am Fuße des Funkturms wie in Berlin die Rettung gewesen.
Nicht umsonst eilt der IFA ihr Ruf als weltweite Topmesse im Elektronikbereich voraus.
Allein die knapp 1200 Aussteller aus 32 Ländern, die sich 2012 auf der 6-tägigen Messe tummeln, verdeutlichen die Ausmaße des riesigen Nachfragepotentials.

Die IFA in Zahlen

Es wäre außerdem nicht das erste Mal, dass die Internationale Funkausstellung ihren Standort wechselt. In ihrer jetzt 88- jährigen Geschichte (Gründung 1924), erhielt die Funkausstellung auch bereits an Standorten wie Düsseldorf oder Stuttgart regen Zulauf.
Es ist geradezu erstaunlich wie das Interesse der Menschen an Film; Funk und Fernsehen, an neuen richtungsweisenden Technologien seinerzeit wie heute, nie abflaute.
Unvorstellbar für heutige Verhältnisse, wenn man bedenkt, wie eine einfache Live Rundfunksendung zur Übergabe des Berliner Funkturms 1926, oder die Vorstellung des ersten Autoradios sechs Jahre später schon in den Gründerjahren für rund 180 000 Besucher zur Sensation ausartete. Heute sind es trotz der enormen rasanten technischen Entwicklung nur knapp 20 000 mehr.

Historische Highlights der IFA

Die Macher der IFA verstanden es eben damals schon die Funkausstellung geschickt zu inszenieren.
Wenn ein Nobelpreisträger wie Alfred Einstein die Messer eröffnete, wenn die erste Fernsehübertragung 1928 auf der Funkausstellung erfolgte, wenn 1967 der damalige Vizekanzler und heutige Ex-Bundeskanzler Willy Brandt auf der Messe per Knopfdruck die Farbfernsehrevolution startete, dann war das noch ein bahnbrechendes Weltereignis.

IFA heute: Immer spektakulärer ist morgen

Heutzutage reicht das freilich nicht mehr.
Heutzutage ist die IFA längst eine Full Entertainment Show.
Köche, Kleinkünstler; Open- Air Konzerte mit Xavier Naidoo uvm. halten die Besucher bei Laune, wenn die eigentlichen „Erfindungen“ und Neuerungen nicht mehr einschlagen wie eine Bombe.
Überhaupt sind es aufgrund der immer rasanteren technischen Entwicklungen nur noch Nuancen, die die Hersteller zu bieten haben. In immer kürzeren Abständen (früher wurde die IFA noch nicht wie seit 2006 jährlich abgehalten), mit pfiffigen Einfällen um die Ecke kommen, gelingt nicht jedem.
Die Multimediabranche um Mobilfunk; Fernseher und Computer ist schließlich hart um gekämpft.
Da sind Neuheiten wie der Fernseher zum Selberzusammenbauen von Loewe (Loewe Connect ID) mit über 2000 Gestaltungsmöglichkeiten von der Bildschirmgröße über die Rahmen und Gehäusefarbe bis hin zu den Empfangsmodulen oder ein wasserfester HD Camcorder von Sony (bis zu 5m Wassertiefe) und integriertem Verwacklungsschutz schon sensationell.[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=W0aIqd2_V-A[/youtube]