Stiftung Warentest testet Banking Apps

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Vor dem Einkauf noch schnell den Kontostand checken oder in der Bahn eine Überweisung tätigen. Etwa fünf Millionen Verbraucher haben sich bereits eine Banking App auf ihr Smartphone oder das Tablet geladen. Die Stiftung Warentest hat nun die beliebten Anwendungen für das Smartphone getestet. Mit einem überraschenden Ergebnis: Nur 6 der 38 Apps konnten mit dem Qualitätsurteil „gut“ überzeugen.

Fast alle Apps zeigten im Test Schwächen

Können die mobilen Anwendungen wirklich mit dem Online-Banking am heimischen PC mithalten? Zumindest die Abfrage des Kontostands und Überweisungen muss mit einer Banking App möglich sein. Zudem sollten die Anwendungen sowohl unter Android wie auch iOS fehlerfrei laufen. Online-Banking war im Test mit allen Anwendungen möglich, jedoch zeigte sich bei den meisten Anbietern noch Verbesserungsbedarf. In einigen Fällen wird den Nutzern lediglich eine auf den kleinen Bildschirm angepasste Version des Banking-Portals angeboten. Oftmals zeigten sich die iOS-Apps im Test nutzerfreundlicher als die Anwendungen für Android. Überzeugt hat im Test insbesondere die Anwendung von „Outbank DE“. Bei den Android Apps wurden die Sparkassen Testsieger. Ebenfalls mit gut wurde die App der ING-DiBa bewertet. Testberichte zu den weiteren Leistungen der Institute sowie die des Forex Brokers GKFX finden sich unter www.deutschefxbroker.de. Bei den anderen Apps mangelte es unter anderem an der Funktionsvielfalt sowie den Passwort- und Datenschutzbestimmungen. So konnte bei einer APP sogar der Hersteller die Zugangsdaten und verwendeten TAN mitlesen, was sehr bedenklich ist.

Wichtige Funktionen fehlen

Bei einer guten Banking App sollten Umsätze nach Zeitraum und Inhalten gefiltert werden können. Dies ist beispielsweise bei den Anwendungen der Targo Bank und den PSD Banken nicht möglich. Zudem war es bei 11 Apps nicht möglich, die Daten einer Überweisung als Vorlage zu speichern. Bei 13 Programmen hauten Überweisungen ins Ausland nicht hin oder es ließ sich kein Wunschtermin angeben. Die Funktion „Dauerauftrag anlegen“ fehlte bei sieben der getesteten Apps.

Neben Experten wurden die Anwendungen auch von geschulten Laien unter die Lupe genommen. Diese testeten unter anderem die Nutzerfreundlichkeit bei Überweisungen oder die Suchfunktion für den nächsten Geldautomaten. Bis auf einzelne Ausnahmen kamen die Nutzer gut mit den Apps zurecht. Allerdings wollte die Hälfte der Tester keine Weiterempfehlung aussprechen.

Wichtig ist das verwendete TAN-Verfahren

Grundsätzlich ist mobiles Banking nicht unsicherer wie am heimischen PC. Einige Experten stufen es sogar als noch sicherer ein. Entscheidend hierfür ist immer das verwendete TAN-Verfahren. Bei den getesteten Anbietern wurde zumindest ein sicheres TAN-Verfahren angeboten. Im Prinzip unterscheiden sich diese nicht vom klassischen Online-Banking. Als sicher gelten Verfahren bei denen die TAN aus den Übeweisungsdaten generiert wird und nur einen begrenzten Zeitraum gültig ist. Zudem sollte für die Erzeugung immer ein separates Gerät genutzt werden.

Sicherheit der sensiblen Daten

Beim mobilen Banking werden immer auch sensible Daten übertragen. Positiv ist, dass 26 Anbieter zusätzlich zu den Login-Daten noch ein separates Passwort verlangen. Wichtig dabei ist, dass dieses jederzeit geändert werden kann. Im besten Fall gibt es bei Auswahl des Kennworts noch einen Tipp zu dessen Sicherheit. In den meisten Fällen ist es möglich, die PIN zu speichern. Dies ist zwar praktisch, widerspricht jedoch den Nutzungsbedingungen für ein sicheres Online-Banking.