Oft wird berichtet, Mac OS X sei eines der sichersten Betriebssysteme überhaupt. Jetzt jedoch hat das Computermagazin c’t dieses Thema einmal unter die Lupe genommen, und ist zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen.
Das Ergebnis des Tests
Nach einigen Tests und der Befragung von Sicherheitsexperten und sogar Hackern ist das Magazin nun zu dem Fazit gekommen, dass Windows 7 wesentlich sicherer sei als Mac OS X. Viele wird das wahrscheinlich wundern, da die Sicherheit des Mac’s oft als Argument genutzt wurde. Die Sicherheit von Windows wurde dabei meist sogar noch schlecht gemacht. Viele raten vom „virenverseuchten“ Microsoft-Betriebssystem ab.
Worin liegen die Lücken bei OS X ?
Die Hauptschwächen von Mac OS X liegen in dem Standardbrowser „Safari“. Viele interne Bugs geben Hackern gerade zu Vorlagen zu einem Angriff, der sich auf viele Daten auswirken könnte. Auch das Programm „QuickTime“ spielt dabei eine große Rolle. Der Videoplayer ist bei den meisten Mac-Nutzern installiert, und stellt ebenfalls einige Lücken dar, die über das Internet ausgenutzt werden können. Bei dem oft als unsichersten Browser abgestempelten „Windows Internet-Explorer“ treten solche Arten von Sicherheitslücken nicht auf. Ebenso verzichtet Apple bei seinem Browser auf die so genannte „Sandbox-Funktion“. Hierbei werden einige Prozesse von anderen isoliert, auf die ein Angreifer zugreifen könnte. Sollte dies geschehen, ist kein weiteres Eindringen möglich. Diese „Sandbox-Funktion“ nutzt zum Beispiel Google bei seinem Browser „Google Chrome“. Auch bei Mozilla und Opera wurde davon Gebrauch gemacht. Bei Safari ist es nicht vorhanden.
Tut Apple denn nichts dagegen?
Nein. Das ist der größte Kritikpunkt, den c’t hier anspricht. Apple lässt sich mit der Beseitigung dieser Lücken sehr viel Zeit. Während Windows oder Nokia immer mit Hochdruck solchen Bugs und Lücken entgegenarbeiten, kann man bei OS X nur kleine Behebungen sehen. Ein Schutz gegen Malware wurde zwar bei der aktuellen Version von OS X implementiert, dieser leistet aber nur gegen drei wirkliche Viren Widerstand. Er ist also noch nicht wirklich ausgereift.
Warum erfährt man dann kaum etwas von Angriffen auf Apple-Geräte?
Nun, das könnte einfach daran liegen, dass Hacker einfach nicht an Apple-Geräten interessiert sind. Der Aufwand, eine wirklich effektive Malware gegen OS X zu entwickeln, ist Vielen zu groß. Ein wichtiger Punkt an dieser Stelle ist außerdem noch, dass Apple einen sehr geringen Marktanteil hat. Viele Nutzer sehen in dem kostengünstigeren Windows die bessere Alternative. Apple sollte sich jedoch nicht länger auf dem Desinteresse der Hacker ausruhen! Wenn in Zukunft weiterhin die Sicherheit von OS X im Rückstand bleibt, wird es nicht mehr lange dauern, bis von ersten gezielten Angriffen berichtet wird.
Müssen sich Apple Nutzer jetzt Sorgen machen?
Nun, wie oben bereits erwähnt, ist das Interesse von Angreifern an Apple-Geräten nicht sehr groß. Außerdem sind zur Zeit gerade mal fünf Mac-Schädlinge im Umlauf, während Windows-Nutzer 55.000 dieser Sorte zu fürchten haben. Aus diesem Grund gibt es im Moment noch keinen Anlass zur Sorge. Jedoch sollte man in Zukunft wachsam sein, und Sicherheitsupdates verfolgen, sodass man zu jeder Zeit geschützt ist. Falls Apple in Zukunft nichts an der Sicherheit ändert, muss das Unternehmen wohl den guten Ruf seines Betriebssystems fürchten.
Gesondert zum Thema: Die Shuttime Challenge 😉