Immer häufiger wird man mit sogenannten Indie Games konfrontiert. Spieltitel wie Minecraft, Fez, Castle Crashers oder Limbo erfreuen sich immer mehr Beliebtheit. Die Verkaufszahlen sprechen für sich. Doch was ist ein Indie Game eigentlich und wieso entstand plötzlich dieser Hype um sie?
Indie Games, auch bekannt als „independen video games“, sind Videospiele, die von kleinen Entwicklerteams erstellt werden. Meist findet die Veröffentlichung ohne großen Publisher statt. Das heißt die Planung und Zielsetzungen des Spiels werden allein von den Entwicklern selbst bestimmt. Dies lässt viel Freiraum für kreative Gedanken, da das eigene Spiel nicht vorrangig den Kriterien der Mainstream Branche entsprechen muss. Dadurch sind es nicht nur die Zahlen, die die Entwicklungsphase bestimmen, viel mehr steht der Traum, die eigene innovative Idee in einem Video Spiel zu verewigen, im Vordergrund. So hat man während des Spielens oft das Gefühl an den Gedanken der Entwickler teil zu nehmen. Oftmals lassen sie viel Freiraum für Interpretationen und regen zum Nachdenken an. Ein kleines Video zu einem Indie Game namens Egon, welches sich aktuell in der Entwicklung befindet:
Klein aber oho
Der Umfang eines Indie Games fällt wegen der kleinen Teams folglich geringer aus als bei großen Titeln. Durch andere Akzentsetzungen geht der Spielspaß dadurch jedoch nicht verloren. Indie Games haben eine eigene Art zu überzeugen, die über aufwendige Grafik und den neusten Technik Schnickschnack hinausgeht. Des weiteren sollte beachtet werden, dass Indie Games bereits ab etwa 5 Euro erhältlich sind und in der Regel die 15 Euro Grenze nicht überschreiten. Das soll nicht heißen, dass große Spieltitel weniger Spaß versprechen. Nur ist zu bemerken, dass in heutige Mainstream Entwicklungen beachtliche Summen an Geld investiert werden, welche teilweise sogar das Budget großer Hollywood Filmproduktionen überschreiten. Es wird viel Geld investiert, also muss auch viel Geld wieder dabei herraus kommen. Ist zu verstehen, dass das Risiko etwas völlig neues zu wagen und ein Pleite zu riskieren nicht sonderlich leicht fällt. Ein kleines Entwicklerteam hat diese Sorgen nicht, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Doch haben sie überhaupt die Chance ihr eigens Indie Game zu finanzieren?
Hier könnt Ihr eine alte Version von Egon zocken:
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In Zeiten von Social Media und Co.
Im Zeitalter von Youtube, Facebook und anderen Social Media Anbietern, kann doch mal schnell der ein oder andere Hype entstehen. Diese Plattformen sind der Grund für die momentan wachsende Indie Game
Ära. Jeder ist in der Lage seine Meinungen und Ansichten per Knopfdruck mit der gesamten Welt zu teilen. Es ist einfacher als je zuvor potenzielle Gamer in den Genuss des eigenen Indie Games zu bringen. Unzählige Plattformen helfen den Entwicklern ihre spiele zu promoten, aber auch als Geldquelle sind diese nicht zu unterschätzen. Beispielsweise gibt es Plattformen wie indiedb.com auf denen man die gesamte Entwicklung des Spiels protokollieren kann um während der Entwicklungsphase bereits einige Fans zu gewinnen.
Die sogenannten „Devlogs“ beschreiben das Spiel von Beginn der ersten Skizze. Auch Youtube eignet sich sehr gut um erste interessante Entwürfe zu präsentieren. Kürzlich erschien beispielsweise ein Video, welches auf überraschend gute Resonanzen stieß. Es handelt sich um ein Indie Game, das sich noch in der Entwicklung befindet, jedoch bereits sehr vielversprechend aussieht. Plattformen wie kickstarter.com oder indiegogo.com, ermöglichen es den Fans die Entwicklung ihres Wunschspiels zu finanzieren. Durch Spenden können dann doch ganz schön respektable Summen zustande kommen. In einigen Fällen überschreiten diese sogar die Millionen Grenze! Alles was es dazu braucht, ist eine ausführliche Beschreibung eurer Ideen und ein Video. Den Rest erledigt dann die hilfsbereite Community. Wieder andere Plattformen bieten den Service an, die Spiele direkt online zu vertreiben.
Unter store.steampowered.com ist es möglich kleine als auch große Spieltitel online zu erwerben. Wird per Voting eine bestimmte Anzahl potenzieller Käufer erreicht, bekommt man die Chance sein Spiel einem Millionenpublikum anzubieten. Trotz allem sollte erwähnt werden, dass nur die wenigsten Indie Titel wirklichen Erfolg genießen. Es gehört viel Glück, Marketing technisches Geschick und nicht zu vergessen ein gutes Produkt dazu. Bleibt als Schlussbemerkung zu sagen, dass ein Indie Game doch durchaus entzücken kann. Es bietet eine gute Abwechslung und ist eine Bereicherung für die Gamer Szene. Der persönliche Auftritt lässt so manchen Kassenschlager im Schatten stehen, was natürlich schlussfolgern lässt, dass der aktuelle Hype um diese Kunstwerke völlig berechtigt ist. Wer gerne einige Projekte mitverfolgen möchte, kann gerne auf indiegames.com vorbeischauen und sich einen Überblick verschaffen.