Der Strompreis ist in den letzten Jahren enorm angestiegen, und daran wird sich auch im Jahr 2014 nichts ändern. Auch im kommenden Jahr müssen Verbraucher wieder mit höheren Energiekosten rechnen. Schon 61 Energieversorger haben eine Preissteigerung angekündigt, weitere werden folgen. Wie Vergleichsportale im Internet berichteten, sollen die Preise um 3,35 Prozent steigen. Für einen Vier-Personen-Haushalt bedeutet dies Mehrkosten von 30 Euro im Jahr bei einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden. Grund für diese Preissteigerung ist u. a. die umstrittene EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien.
Diese Stromkosten kommen auf uns zu
Das Vergleichsportal Verivox hat ausgerechnet, welche Stromkosten im Jahr 2014 auf die Verbraucher zukommen. Folgende Veränderungen kommen laut Verivox bundesdurchschnittlich auf uns zu:
- Großfamilie mit ca. 6000 Kilowattstunden Jahresverbrauch: Von bisher 1.633 Euro auf 1.750 Euro. Das ergibt eine Preissteigerung von 112 Euro jährlich.
- Vierköpfige Familie mit ca. 4.000 kWh Jahresverbrauch: Von bisher 1.110 Euro auf 1.189 Euro.Das ergibt eine Erhöhung von 76 Euro jährlich.
- Paar mit ca. 2.800 kWh Jahresverbrauch: Von bisher 796 Euro auf 853 Euro. Das macht eine Preissteigerung von 55 Euro im Jahr.
- Single mit ca. 1.500 kWh Jahresverbrauch: Von 462 Euro auf 494 Euro. Die Preissteigerung beträgt hier 31 Euro jährlich.
Gründe für die Preissteigerung
Als einen Grund nennen die Stromversorger die EEG-Umlage, die auch im kommenden Jahr ansteigt. Die EEG-Umlage ist für die Förderung erneuerbar Energien vom Stromkunden zu entrichten. Diese können aufgrund der Marktsituation ohne diese Umlage nicht in Betrieb genommen werden. Gefördert werden dadurch unter anderem Wind- und Solarenergie sowie Wasserkraftwerke und Biogasanlagen.
Die EEG-Umlage wirkt sich allein auf den Netto-Preis aus. Hinzu kommt allerdings noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent, die noch sehr stark ins Gewicht fällt. Elektrizität müsste als lebensnotwendiges Gut unter den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 % fallen, um die Stromverbraucher erheblich zu entlasten. Dafür hat sich die Politik allerdings noch nicht erwärmen können, da die Mehrwertsteuer eine Gemeinschaftssteuer von Bund, Ländern und Gemeinden ist.
Da die sinkenden Beschaffungspreise von den Versorgern noch nicht an die Verbraucher weiter gegeben werden, ist ein geringerer Anstieg der Strompreise noch nicht in Sicht. Eine durchschnittliche Prognose ist hier nicht möglich, da jeder Versorger eine andere Beschaffungsstrategie betreibt.
Auch die Rabatte für energieintensive Unternehmen belasten die „normalen“ Stromverbraucher stärker denn je. Wer mehr als 7.000 Watt Strom bezieht und 10 Gigawattstunden dabei verbraucht, sollte einem Beschluss von CDU und FDP keine Netznutzungsgebühr mehr bezahlen. Ziel dieser Maßnahme, die fast unbemerkt eingeführt wurde und aus dem Grund den Beinamen „Mitternachtsparagraph“ bekam, Arbeitsplätze in der Metallindustrie zu sichern. Zwar kippte das Landgericht Düsseldorf diesen Beschluss zunächst, die Rabatte für energieintensive Unternehmen blieben. Auch der Nachlass für Abnehmer mit einer zeitlich begrenzten hohen Leistungsaufnahme sorgte für einen Sturm der Entrüstung bei den Verbrauchern. Selbst Golfplätze beantragten Rabatte. Die Zahl der begünstigten Unternehmen stieg auf 3.300 an. Obwohl die Ausnahmen teilweise zurück genommen wurden, wird sich das finanzielle Volumen im Jahr 2014 deutlich erhöhen, was der Stromkunde letztendlich bezahlt. Durch steigende Netzentgelte aufgrund der Energiewende wird die Entlastung einiger Großunternehmen teurer.
So können Verbraucher trotz Preissteigerung Geld sparen
Obwohl die Strompreise stetig ansteigen, können Verbraucher viel Geld sparen. Möglichkeiten dazu gibt es genug.
- Preise vergleichen: Durch Preisvergleich und einem eventuellen Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter lassen sich oft mehrere hundert Euro im Jahr einsparen. Vergleichsportale wie check24.de oder Verivox rechnen durch spezielle Strompreisrechner den günstigsten Anbieter für die jeweilige Region aus. Nach Eingabe der Postleitzahl und dem Jahresverbrauch wird der günstigste Tarif berechnet und die Stromanbieter aufgelistet. Zusätzlich kann man sich im Internet darüber informieren, welche Stadtwerke ihre Preise erhöhen und welche kostant bleiben. Die Stadtwerke Leipzig sind eine der wenigen, die den Strompreis nicht erhöhen.
- Stromsparende Elektrogeräte: Energiefressende Geräte reißen ein großes Loch in die Haushaltskasse. Besser ist es, auf Elektrogeräte, die nicht benötigt werden zu verzichten, z. B. auf den Wäschetrockner, wenn genug Gelegenheit zum Aufhängen vorhanden ist. Ansonsten ist beim Kauf eines Großgerätes auf die Effizienzklasse zu achten. Effizienzklassen sind von A bis G eingeteilt, die Klasse A sogar schon in drei Stufen Geräte mit der Effizienzklasse A++ sind am sparsamsten. Sie sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, auf Dauer zahlt sich der Kauf durch günstigeren Stromverbrauch allerdings aus. Wer alte Geräte besitzt sollte sich überlegen, sie durch neue, energiesparende Elektrogeräte zu ersetzen. Es lohnt sich auf jeden Fall.
- Stand-By-Betrieb ausschalten: Auch im Stand-by-Betrieb fressen TV-Geräte oder Computer Strom. Darum ist es ratsam, diesen auszuschalten. Schaltsteckdosen, mit einem Kipp- oder Fußschalter sind in der Anschaffung recht günstig. Auch Modem oder Router können dort angeschlossen werden und müssen so nicht die ganze Nacht am Stromnetz bleiben. Wenn der Drucker am Computer nicht benötigt wird, muss auch dieser ausgeschaltet werden. Ein Drucker, der am Computer angeschlossen ist, verbraucht mehr Strom als der eigentliche Druckvorgang. Auch der Bildschirm am PC solle so eingestellt werden, dass er sich nach wenigen Minuten selbst ausschaltet. Auch Bildschirmschoner sind Stromfresser.
- Kühlschrank regelmäßig abtauen: Kühl- und Gefriergeräte regelmäßig abzutauen ist zwar mit etwas Arbeit verbunden, die sich aber durch geringeren Stromverbrauch auszahlt. Auch die richtige Anordnung kann viel Energie einsparen, weil der Kühlschrank so nicht zu lange geöffnet bleiben muss.