Der 3D-Drucker im Privatbereich: Die Zukunft ist schon da

Werden 3D-Drucker den Weg aus den Labors und Werkshallen in den Privatbereich finden? Ja, meinen die Deutschen. Zwei Drittel aller Befragten wollen den 3D-Drucker zu Hause nutzen, ergab eine repräsentative Umfrage. Lesen Sie hier, in welchen Bereichen 3D-Drucker das größte Potenzial haben.

Die Deutschen sind überzeugt, dass der 3D-Drucker in den nächsten Jahren im professionellen Bereich zur Selbstverständlichkeit wird. Erstaunlich hoch ist aber auch der Anteil der Befragten, die sich selbst mit der neuen Technologie beschäftigen möchten. 69 Prozent der Befragten können sich vorstellen, in den nächsten Jahren einen 3D-Drucker im Privatbereich zu nutzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Mai 2015 von TNS Emnid im Auftrag von reichelt elektronik, online erreichbar unter www.reichelt.de.

3DDrucker

Wobei Nutzen und Preis stimmen müssen: Zehn Prozent wollen auf jeden Fall einen 3D-Drucker nutzen. 39 Prozent sagen: „Ja, aber nur wenn er erschwinglich ist“, 30 Prozent: „Ja, aber nur wenn ich die Funktionen auch im Alltag nutzen kann“ – alles in allem eine sehr realistische und praxisnahe Sicht auf die neue Technik. Der 3D-Drucker produziert computergesteuert dreidimensionale Objekte; das Werkstück wird dabei Schicht für Schicht aus Kunststoff oder anderen Materialien aufgebaut.

Nutzen für Hobby und Haushalt

Die Befragten der Umfrage haben konkrete Vorstellungen, wofür sie einen 3D-Drucker nutzen wollen. 54 Prozent nennen Deko-Artikel, die sie selbst oder nach Vorlagen aus dem Internet herstellen wollen. Es folgen Kunstgegenstände und Modelle im Hobby-Bereich (53 Prozent). Sehr nützlich wird der 3D-Drucker einschätzt, wenn es darum geht, kleine Ersatzteile herzustellen (von 49 Prozent als Anwendung genannt).

Jeweils 37 Prozent und 36 Prozent der Befragten nennen Design und Kunst nach Vorlagen sowie Haushaltsartikel als sinnvolle Anwendung. Und kreativ ist auch die Gruppe, die sich durchaus vorstellen kann, Lebensmittel beispielsweise aus Schokolade mit dem 3D-Drucker herzustellen: Das sind 18 Prozent.

Hohe Technik-Affinität bei den Jüngeren

Wenig überraschend ist die Affinität zur neuen Technologie in der jüngsten Befragungsgruppe. Unter 24 Jahre können sich vier von fünf Befragten vorstellen, einen 3D-Drucker zu nutzen, bei den über 35-Jährigen sind es rund zwei Drittel. Ähnlich ist der Abstand zwischen Männern und Frauen. Weniger Einfluss auf den Kaufwunsch hat dagegen das Haushaltseinkommen; in der obersten Befragungsgruppe mit einem Einkommen von über 60.000 Euro allerdings antworten mehr Befragte mit Ja als in den anderen Gruppen (80 Prozent).

Explizit „Nein“ zum 3D-Drucker im Privatbereich sagen nur 31 Prozent der Befragten, etwas mehr Frauen (37 Prozent) als Männer (24 Prozent) und mehr ältere als jüngere Befragte. Insofern stützt die Umfrage die Einschätzung des Magazins „Focus“, das die 3D-Drucker-Technologie einer der wichtigsten Technologietrends des Jahres 2015 wird.

Die reichelt-Umfrage hat auch in Erfahrung gebracht, wie viele Haushalte in Deutschland bereits einen 3D-Drucker besitzen: Es sind zwei Prozent der Befragten in allen Einkommensgruppen, in der obersten Einkommensgruppe sind es sogar drei Prozent.

Anregungen bekommen Privatnutzer aus den professionellen Anwendungen. Gefragt nach den Branchentrends nannten die Befragten diese Bereiche, in denen die 3D-Druckertechnik in den nächsten Jahren selbstverständlich werden wird:

  • Entwicklung (Musterbauteile, Architektur, Design), genannt von 64 Prozent der Befragten
  • Medizin, Zahnmedizin 56 Prozent
  • Ersatzteile 52 Prozent
  • Elektronik 48 Prozent
  • Haushaltswaren 32

Insgesamt bestätigt die Umfrage zur 3D-Druckertechnologie das große Interesse, das auch im Privatbereich an den Geräten herrscht.