Hybrid-Fernsehen

Hybrid-Fernsehen: Dieser Begriff steht für eine komplett neue Art des Medienkonsums. Mit einfachen Worten beschrieben ist Hybrid-TV die Schnittmenge, die sich aus dem klassischen linearen Fernsehen und den Möglichkeiten des Internets ergibt.

Die Hoffnung auf die noch neue Technologie ist sehr groß

Mit Hybrid-Fernsehen oder Hybrid-TV wird eine neue Ära des Fernsehens betreten. Das Fernsehen ist nicht länger nur ein lineares Medium. Vielmehr erhalten die Zuschauer Zugriff auf viele zusätzliche Inhalte die durch das Internet bereitgestellt werden.
Den Programmanbietern und Werbefachleuten verspricht Hybrid-TV neue Erlösmodelle und der Konsument soll von erweiterten Möglichkeiten des Fernsehkonsums profitieren. Das Motto: „Sehen was ich will und wann ich will“, ist dann nicht länger nur eine halbwahre Werbeaussage, sondern Realität für Jedermann.

Die Entwicklung des Hybrid-Fernsehens

Noch befindet sich der Markt allerdings in der Testphase für verschiedene Modelle des Hybrid-Fernsehens. Während sich die großen Sender in Europa mittlerweile auf die offenen Standards der Initiative HbbTV einigen konnten, setzen Anbieter wie Google und Yahoo auf proprietäre Systeme.

Proprietäre Lösungen

Hybrid-TV ist nach Meinung von Google das Medium, das Internet und Fernsehen zusammenwachsen lassen kann. Dazu will Google das Internet auf einen Fernseher bringen. Um dies zu erreichen wird ein vollständiger Browser in das Fernsehgerät eingebunden. Google TV basiert dabei auf dem Betriebssystem Android, das heute vor allem auf Smartphones und Tablets arbeitet. Es erlaubt dem Nutzer frei im Netz zu surfen aber auch Apps oder Videos herunterzuladen.

Der Standard HbbTV

Andere Wege als Google gehen die Anhänger des Standards HbbTV. Ihr Motto: „Der Fernseher ist kein PC die Inhalte müssen deshalb auch bequem über eine Fernbedienung abrufbar sein.“ HbbTV steht für „Hybrid broadcast broadband TV“. Ähnlich dem Videotext kann der Programmanbieter zusätzlich zum Film Informationen anzeigen. Diese Informationen werden über das Fernsehsignal und auch über eine Internetverbindung bezogen. Die Möglichkeiten zur Informationsdarstellung und Navigation sind hierbei unglaublich groß. In der Praxis funktioniert HbbTB hauptsächlich über das digitale Satellitenfernsehen unter zu Hilfenahme einer Set-Top Box. Ob auch die Kabelanbieter ihre Set-Top Boxen dafür ausrichten werden, ist noch nicht sicher.

Welche Geräte gibt es heute schon am Markt und wo geht der Trend zukünftig hin

Trotz der noch vielen unterschiedlichen Standards und Plattformen ist Hybid-Fernsehen konstant auf dem Vormarsch.
Alle Fernsehgeräte der mittleren bis gehobenen Preisklasse haben inzwischen diese Technologie eingebaut. Aber auch fast alle Blue-Ray Player und viele Satelliten Set-Top Boxen. Es gibt Hochrechnungen von großen Marktforschungsinstitutionen wonach aktuell zwei Millionen Geräte in den deutschen Haushalten stehen. Für Ende 2012 werden sogar sechs Millionen Geräte erwartet.

Sammelbecken verschiedenster Technologien oder gibt es eine Standardisierung
Mittlerweile ist schon eine Standardisierung abzusehen, denn dem seit Mitte 2010 bestehenden Standard HbbTV haben mittlerweile viele Endgerätehersteller, Fernsehsender und Internetprovider zugestimmt. Diese strahlen inzwischen ihre Inhalte nach diesem Standard aus. Der Zuschauer findet, wenn er ein Gerät das diesen Standard unterstützt verwendet, sogenannt Apps auf seinem Bildschirm. Das sind kleine Schaltflächen. Klickt man auf eine solche Schaltfläche, erscheint die Applikation, also der Inhalt, zum Beispiel der Wetterbericht, die Nachrichten oder ein Video auf dem Bildschirm. Es ist also nicht notwendig, dass man eine Internetadresse oder einen komplizierten Text über eine Tastatur eingeben muss.

Fazit

Das kommende Jahr wird zeigen, ob die neue Technologie sich auf breiter Front durchsetzen wird. Zwar unterstützen viele Fernsehhersteller den europäischen Standard. Allerdings gibt es noch kaum TV-Geräte, die HbbTV direkt, also ohne eine Set-Top-Box, ermöglichen.