Luftbefeuchter im Wohnbereich – Feuchter Traum oder überflüssige Vernebelung?

Jeder kennt das Gefühl von trockener Luft in der Wohnung, insbesondere durch die lästigen Begleiterscheinungen, wie Hautreizungen, brennende Augen und verstärkte Anfälligkeit des Körpers für Erkältungen und Atemwegserkrankungen. Dabei tritt dieser Effekt zumeist in der winterlichen Heizperiode auf, vorzugsweise in stark beheizten oder überheizten Räumen.
Meist hilft es schon, die Temperatur um einige Grad abzusenken, Zimmerpflanzen , wie „Grünlilie“ oder „Baumfreund“ anzuschaffen und regelmäßig Staub zu saugen, bzw. zu wischen. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine Verbesserung des Raumklimas durch entsprechende Geräte interessant, nur sollte man dabei einiges beachten.

1. Luftbefeuchter, Luftreiniger oder Luftwäscher ?

Am Anfang sollte die Frage stehen, ob es sich tatsächlich um ein Problem der Luftfeuchte handelt, oder ob die Innenraumluft womöglich verunreinigt ist. Die Symptome sind hier oft die gleichen, wie bei zu trockener Raumluft. Aufschluß über die „richtige“ Luftfeuchtigkeit kann nur die Messung mittels Hygrometer liefern, ein Wert von unter 30%, über mehrere Tage gemessen, gilt als kritisch. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei 30-50%, alles darüber ist ebenfalls nicht zu empfehlen.

Bei zu feuchter oder verunreinigter Luft benötigen wir entsprechende Geräte, nämlich Luftentfeuchter und Luftreiniger. Über diese Geräte werden wir aber an anderer Stelle berichten. Eine Sonderstellung nehmen die Luftwäscher ein, da sie sozusagen die Kombination aus Luftbefeuchter und -reiniger darstellen, diese Systeme sind zwar sehr aufwendig und teuer, bieten aber in der Regel die besten Ergebnisse.

2. Verdunster, Verdampfer oder Vernebler (Zerstäuber) ?

Besteht die Notwendigkeit eines Luftbefeuchters, haben wir die Qual der Wahl!
Vom altbekannten klobigen Kunststofftank am Heizkörper (einfacher Verdunster) bis zur Hightech-Lösung, die fest mit der Trinkwasserversorgung verbunden ist, gibt es eine Vielzahl von Geräten. Die meisten liegen in einem Preisbereich von 50,- bis 250,- EUR, je nach System.

Verdunster haben keinen oder einen geringen Stromverbrauch und können mit normalem Leitungswasser betrieben werden. Die Filtermatten müssen regelmäßig gereinigt und getauscht werden. So können sie eine niedrige Keimbelastung aufweisen. Die Gefahr der Überfeuchtung besteht nicht, da es sich um eine natürliche Art von Luftbefeuchtung handelt. Hier liegen auch die Nachteile, denn große Räume bringen den Verdunster schnell ans Limit. Ebenso ist die relativ aufwändige Reinigung der Geräte Pflicht, da sonst das Risiko erheblicher Keimbelastung besteht. Stören kann ggf. das Geräusch, bzw. der Luftstrom.

Verdampfer arbeiten mit stark erhitztem Wasser, das stetige Kochen des Wassers verhindert zwar das Entstehen von Keimen, dafür benötigen diese Geräte viel Strom.
Durch die hohe Befeuchtungsleistung kann es zu einer Überfeuchtung kommen, sowie zu Problemen mit Kondensat. Keim- und Schimmelbildung können die Folge sein.

Zerstäuber und Vernebler produzieren kleinste Wassertröpfchen, die heutzutage häufig mittels Ultraschall an die Luft abgegeben werden. Hier besteht das verstärkte Risiko der Aufnahme von Keimen und Schadstoffen, sowie Probleme durch Kondensatbildung. Geringer Stromverbrauch und niedriger Anschaffungspreis steht bei diesen Geräten einem erhöhten Reinigungsbedarf gegenüber.

Bei Luftwäschern wird die Luft angesaugt und durch Wasser geleitet. Dabei werden Schwebepartikel aus der Luft gebunden und im Gerät abgelagert. Zur Verdunstung kommt reines Wasser. Diese Geräte funktionieren nur mit Einsatz eines Hygienemittels, das die Oberflächenspannung des Wassers verringert.

Als Fazit bleibt die Erkenntnis, dass sämtliche Geräte ohne angemessene Reinigung und Pflege durch die ansteigende Keimbelastung schnell zur Gesundheitsgefahr werden können.
Bei entsprechender Handhabung können sie aber die Qualität der Atemluft durchaus verbessern.