Die Einführung von Ultra HD TVs

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Bereits 2014 wurden die Weichen für Ultra HD gestellt mit der Einführung und Standardisierung des neuen Bildformates – doch die Möglichkeiten gehen weit über die bloße Etablierung der neuen Auflösung hinaus – was eine wirklich große Herausforderung ist.

Auf der ANGA COM 2014 war die neue Übertragungstechnik im Ultra HD (kurz UHD) Format ein sehr prominentes Thema. SES ASTRA hatte damals verkündet, dass sie bereit zur Übertragung von Inhalten mit 2160p sind sobald es einheitliche Standards für Codierung und Decoder gibt. Zusätzlich soll das Upgrade auf DVB-S2X noch weitere Kapazitäten schaffen. Auch Streaming-Anbieter sind bereit Inhalte in 4K zu übertragen. Ultra HD Fernseher gibt es schon sehr viele und die großen Hersteller veröffentlichen 2015 fast nur noch Geräte mit diesem Standard. Die Einführung teilt sich in zwei Phasen.

Phase 1 – die 4K-Phase

Mitarbeiter der EBU (Europäischen Rundfunkunion) haben erklärt, dass die Einführung von Decodern für 4K mit 2160p und 8K mit 4320p in mehrere Schritte gegliedert ist. Die erste Stufe ist 2015 bereits erreicht worden: Einführung des Bildformats mit 2160p und einer Bildwiederholungsrate von 60 Hz. Nur mit dieser Bildwiederholungsrate ist 4K wirklich ein Genuss! Als Codec soll der neue Standard H.265/HEVC zum Einsatz kommen – dieser ist ca. 50% schneller als der bisherige H.264. Zur Fußball WM 2014 wurden vom TV-Sender Sky bereits Tests mit diesem Codec durchgeführt. ASTRA erwartet, dass zwischen 2015 und 2016 erste Fernsehersender in UHD-Auflösung starten werden. Kritiker gehen jedoch davon aus, dass der 4K-Standard der ersten Phase nicht attraktiv genug ist um eine kritische Masse an Konsumenten zu erreichen.

Phase 2 – The Big Bang

Um neue Features zur Steigerung der Attraktivität des UHD-Standards zu etablieren arbeitet die EBU eng mit der Industrie zusammen. In der zweiten Phase soll neben der höheren Bildfrequenz von bis zu 120 Hz auch der erweitere Farbraum mit in den Standard aufgenommen werden. Vielen ist dieser unter dem Namen HDR ein Begriff – dies steht für eine Erhöhung der Bit-Zahl und somit einer deutlichen Verbesserung der Farbwiedergabe. Für die EBU ist die wichtigste Frage in welcher Art und Weise die Film-Studios und Produzenten sowie die TV-Hersteller diese Technologie nutzen wollen. Eine besonders spannender Themenkomplex ist die Sicherstellung der Abwärtskompatibilität von HDR an jetzige Standards. Weitere Features der zweiten Phase: ein besserer und sicherer Kopierschutz sowie neue und bessere Sound-Standards. Mit einer Umsetzung ist erst Anfang 2018 zu rechnen.

Wie die Zukunft danach aussehen kann steht zwar noch in den Sternen – ein Blick nach Asien zeigt aber den Trend: 8K. Dieser Nachfolger von 4K bietet eine Auflösung von 4320p also 32 Megapixel. Die EBU hat sich noch nicht mit den Möglichkeiten der kommerziellen Nutzung dieses Standards beschäftigt – sieht allerdings Potential. In Japan sollen bereits 2016 8K Displays vermarktet werden und bis 2020 soll die 8K-Auflösung dort massentauglich sein (passenden zu den Olympischen Spielen in Tokyo). Länder wie Südkorea oder Japan sind generell Vorreiter in der Adaption neuer Standards – so soll noch dieses Jahr Ultra HD über Kabel und Satellit zum Standard in Südkorea werden.

Bildquelle: pixabay.com/de/konsumgesellschaft-fernsehen-faul-386661/